27.9.12

Bootstour 2012 - Frankreich Burgund mit der Vision4

Reisereporter
Jürgen Ost

Burgund Franche-Comté im Osten Frankreichs ist ein reizvolles Fahrgebiet für eine Bootstour. Friedliche Landschaften , ein ruhiges Netz an Flüssen und Kanälen, bergige Kulissen herrliche Landschaften - eben alles, was nötig ist um sich ein paar Tage Entschleunigung zu verschaffen.



Vision4 - Neue Luxusklasse von LeBoat


Das Fahrgebiet war mit der Sâone erstmals ein natürliches Fließgewässer, was auch einen besonderen Reiz für uns hatte. Die Route führt uns von Gray über Pontallier, St. Jean de Losne, Verdun sur Le Doubs, Chalon sur Sâone und Tournus, nach Branches.
Wegen des Komforts und der modernen Technik hatten wir uns die neue 'Vision4' in der umweltfreundlichen Hybridversion gebucht.

Auf der beschriebenen Strecke galt es das Boot auf den 210 Kilometern durch 10 Schleusen zu manövrieren. Die etwa 31 Stunden reine Fahrtzeit wurden entspannt auf 6 Fahrtage verteilt. Dabei machten wir Bekanntschaft mit der herrlichen Flusslandschaft, den verträumten Örtchen entlang der Strecke und den kulinarischen Spezialitäten der Region.


Hier ein paar Impressionen der Bootstour:



Gray






Pontallier












St. Jean de Losne




Verdun Sur le Doubs





Chalon sur Sâone








 Tournus










Branches











Während der Fahrt auf der Petite Saône, der Grande Saône und der Seille lernten wir das Beste der drei Regionen Franche-Comté, Burgund und Bresse kennen. Die malerische Landschaft entlang der Flüsse Saône und Seille ist perfekt für Naturliebhaber und Angler (Achtung Angelschein kaufen, ohne fallen hohe Strafen an). Die markante burgundische Architektur, der altertümlicher Charme der Dörfer entlang der Route laden zum Verweilen ein.
Eine gastronomische Vielfalt, bemerkenswerte Weine, ein faszinierendes Tierreich und nur zwölf Schleusen (davon zehn automatisch betrieben oder mit Schleusenwärtern besetzt) erwarten Sie.
Auf den Punkt gebracht: Eine wunderschöne Route mit einer Vielzahl von Eindrücken...
Verträumte Flusslandschaften der kleinen Sâone und der Seille - malerische Orte wie Verdun sur le Doubs - größere Städte mit Shopping-Möglichkeiten wie Chalon sur Sâone.

Da war für jeden etwas dabei. Sehr zu empfehlen!



Jürgen Ost

 

13.11.10

Teil 2 - Die Rückfahrt von Marseillan nach Homps

Diesmal war die Route keine Einwegstrecke, sondern wir fuhren die gleiche Strecke einmal hin und einmal wieder zurück. Lediglich die Übernachtungen sollten in anderen Häfen stattfinden, um auch die Orte kennen zu lernen, an denen wir auf der Hinfahrt vorbei gefahren waren. Geplant war ein langer Aufenthalt in Beziers mit Stadtbesichtigung am Nachmittag und eine weitere Übernachtung in Capestang, bevor wir wieder am Freitag nach Homps zurückkommen wollten...

Doch alles kam ein wenig anders...

Mittwoch 22.09.2010
Marseillan - Les Colombiers

Am Mittwoch gelang es in aller Frühe aus der Koje zu kommen und das ein oder andere lohnende Motiv auf dem Chip der Digitalkamera festzuhalten. Er war wirklich phantastisch - der Blick auf den Etang de Thau im Sonnenaufgang. Hier nur einige der Schnappschüsse:





Nach einem ausgelassenen Frühstück brachen wir gut gelaunt und bei Sonnenschein in Richtung Beziers auf, wo wir die Nacht verbringen wollten.
Vorbei an Adge, Vias und Port Cassafieres gelangten wir wieder in das Gewerbegebiet vor Beziers. Nur noch zwei Schleusen und wir waren im Hafenbereich der größten Stadt unserer Route. Voller Vorfreude auf die Besichtigung der Highlights und ein wenig Shopping machten wir uns auf die Suche nach einem Liegeplatz.
Umso größer war die Enttäuschung, als wir sofort nachdem wir angelegt hatten, von anderen Bootstouristen informiert wurden, dass für den nächsten Tag ein Streik des Schleusenpersonals angekündigt war.
Eine Information, die weitreichende Folgen für uns hatte.
Denn nun hieß es so schnell wie möglich die Schleusentreppe von Fonserranes kanalaufwärts hinter uns zu bringen. Sollte das an diesem Tag nicht gelingen, würden wir bis Freitag festliegen und es unmöglich schaffen können bis Freitagabend, wie von LeBoat vorgeschrieben, in Homps zurück zu sein.
Also "Adé Béziers" und auf zur Schleusentreppe. Als wir dort ankamen waren noch etwa 10 Boote vor uns, die den gleichen Plan wie wir hatten... und die Schleusen waren nur noch gute 50 Minuten in Betrieb.
Mit gegenseitiger Hilfe unter den Bootsbesatzungen und wohlwollendem Schleusenpersonal hatten wir zwanzig Minuten vor Dienstschluss die 6 Schleusen hinter und nun eine schleusenfreie Strecke von etwa 45 Kilometern vor uns. Wir beschlossen solange zu fahren, wie es die Lichtverhältnisse zuließen.
Ergebnis: Kurz vor Dunkelheit legten wir in Les Colombiers, einem verträumten Städtchen mit großem Hafen an, der Restaurants, Bars und Einkaufsmöglichkeiten bietet.
Schon während der letzten Kilometer war der Duft unseres 5-Gänge-Menüs, das eigentlich in Beziers zelebriert werden sollte, aus der Bordküche nach oben an Deck gekrochen. Nachdem wir die Stromversorgung sicher gestellt hatten konnten wir nun hier die Gaumenfreuden genießen, die die beiden Küchen-Zauberer zubereitet hatten.
Nach all der nervlichen Anspannung doch noch ein vergnüglicher Tagesabschluss.


Donnertag 23.10.2010
Les Colombiers - Capestang

Da wir vor unserem Zeitplan lagen, konnten wir den Vormittag damit verbringen das Städtchen
zu besichtigen und einige Einkäufe zu tätigen. So besorgten wir einige Köstlichkeiten aus der traditionsreichen Patissérie, die wir beim Nachmittagskaffee genießen wollten.
Noch ein kleiner Umtrunk in einem Restaurant am Hafen und gegen 12 Uhr legten wir ab.
Nun lagen wir wieder im Zeitplan - unser Ziel der Hafen von Capestang.
Die vergleichsweise kurze Strecke konnten wir in aller Ruhe angehen. sodass wir zwischenzeitlich zum Nachmittagskaffee anlegen konnten.
In Capestang waren alle Liegestellen mit Strom- und Wasserversorgung bereits belegt.
Am Rande des Hafenbereiches konnten wir einen Liegeplatz ergattern - Vorteil: eine Grünanlage mit Sitzbänken und Blick über das malerische Städtchen. Hier beschlossen wir am Abend zu grillen.

Noch während des Essens zuckten die ersten Blitze am Horizont. Der Regen ließ sich noch eine gute Stunde Zeit. Dann begann es zu tröpfeln.

Die ganze Nacht hindurch regnete es in Strömen.



Freitag 24.10.2010

Capestang - Homps

Am Morgen waren alle Scheiben des Bootes beschlagen. Mit dem Regenschirm ausgerüstet besorgten wir frisches Backwerk, um den tristen Tag wenigstens mit einem aufmunternden Frühstück zu beginnen.
Wir zahlten in der Hafenmeisterei noch unsere Liegegebühr (6 EUR), holten bei Regen den Bootssteg ein und fuhren los.

Heute sollte, wie von LeBoat gewünscht, Homps das Ziel sein. Gegen Nachmittag wollten wir wieder an unserer Basisstation einlaufen.
Den ganzen Tag über wechselten sich Regen- und Trockenphasen ab.
Auf der letzten Etappe machten wir zum Einkaufen und Essen in Le Somail, einer ehemaligen Postschiffstation, und in Argens Minervois ausgiebig Rast.


Le Somail (links) und Argens Minervois (rechts) - geschichtsträchtige Haltepunkte auf dem Rückweg...


Auf den letzten Kilometern galt es noch einige Schleusen zu überwinden. Hierzu setzte schon wieder der Regen ein. Schleusen bei Nässe ist kein Vergnügen, doch auch das brachten wir, ausgestattet mit der geeigneten Kleidung, gekonnt hinter uns.
So konnten wir wie geplant den Hafen von Homps erreichen. Voller Vorfreude legten wir an und machten uns für den Abend im Restaurant La Penniche fertig - wir hatten ja schon am letzten Samstag einen Tisch reserviert (siehe Teil 1).

Wieder ging eine ereignisreiche Woche mit einem schönen Abend zu Ende...

... und der nächste Bootsurlaub ist schon in Planung: Diesmal mit der neuen Bootsklasse, den nagelneuen Hybridbooten - neue Kabinen - neue Technik!

19.10.10

Teil 1 - Die Hinstrecke Homps - Marseillan

Samstag 18.09.2010
Anreise nach Homps, Bootsübernahme und Abendprogramm

Ausgangspunkt unserer Bootstour war Homps, der ehemalige Handelshafen, von wo Weinfässer der Weinbaugegenden Minervois und Corbieres gefüllt wurden und nach Bordeaux gingen. Mehrere Winzer bieten Besichtigungen und Weinverkostungen an.
Der Stützpunkthafen von Le Boat glänzt mit neu angelegter Hafenanlage. Einziger Verbesserungsvorschlag wäre ein Ausbau der sanitären Anlagen, da hier die Kapazitäten zu gering sind.
Die Bootsübernahme war völlig problemlos, da die Formalitäten deutschsprachig abgewickelt wurden.

Die Zusatzkosten haben sich gegenüber 2008 nicht wesentlich geändert - Ausnahme: Preis pro Betriebsstunde inzwischen 7,36 EUR.

Sonstige Kosten:
Fahrrad 40 EUR (Klapprad) oder 44 EUR (Trekkingrad)
(Empfehlung: Trekkingräder sind neuwertiger und in besserem Zustand)
Fahrradversicherung: 6 EUR pro Rad
Parken im eingezäuntem Bereich: 30 EUR
Endreinigung: 120 EUR (Kosten, die man sich sparen kann)
Vorschuss für Verbrauch und Betriebsstunden 150 EUR

Einweisung in die Funktionen des Bootes erfolgt nur in französisch oder englisch.
Wir erfuhren nichts eigentlich Neues, da wir das Boot - die Magnifique - bereits von einer früheren Reise kannten.
Erwähnenswert sind lediglich die Komfortverbesserungen durch Umgestaltung der Magnifique: neue Toilettenanlage, Flachbildschirm, Sat-TV, DVD-Player, Mikrowelle und Klimaanlage.
Nach Übernahme der bereits bei Buchung angemieteten Fahrräder, konnte der Abend geplant werden. Bei einem kurzen Spaziergang durch Homps erkundeten wir die Einkaufsmöglichkeiten.
Kleinere Einkaufe (Baquette, regionale Produkte) sind in einem kleinen Kramladen unmittelbar am Hafen zu erwerben. Verpflegung kann in einem Supermarkt bei der Tankstelle von Homps gekauft werden.

Im Hafenbereich von Homps entlang des Kanals finden sich drei Restaurants.
Unsere Empfehlung: Abendesssen im Restaurant La Peniche.
Suchen Sie sich bei gutem Wetter einen Tisch im Innenhof unter Bäumen aus. Die Speisen haben ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und das nette, geschulte Personal sorgt für Ihr leibliches Wohl. Vollends zufrieden haben wir gleich für den Rückkunftstag erneut einen Tisch reserviert!

Sonntag 19.09.2010
Homps nach Poilhes

Nach einem schönen Frühstück brachen wir zur ersten Etappe in Richtung unseres Ziels Marseillan auf. Wir hatten uns vorgenommen an diesem Tag so weit wie möglich zu kommen.
Unmittelbar hinter Homps kamen die ersten Schleusen. Was sofort auffiel waren die Dimensionen der, für den Canal du Midi typischen, ovalen Schleusen. Eine Höhe von 8 bis 10 Metern ist hier keine Seltenheit.
Nach fünf unmittelbar hintereinander folgenden Schleusen folgt für gute 50 Kilometer schleusenfreies Fahrvergnügen.

Der Weg führte uns über Argens-Minervois, Roubia, Paraza und Le Somail zum Aquädukt über das Flüsschen Rèpudre, einem der wenigen Bauwerke, die von Riquet selbst entworfen und erbaut wurden.
1676, zum Schutz gegen die Hochwasser der Rèpudre, fertig gestellt, war es das erste Bauwerk seiner Art in Frankreich und das zweite in der Welt.
Man gleitet durch die an beiden Ufern angepflanzten Platanen wie durch eine Allee. Die Bäume, das durch den Kalksandstein milchig-grün gefärbte Wasser und die südfranzösische Herbstsonne schaffen ein einzigartiges Wechselspiel aus Licht und Schatten.

Hin und wieder begegnet man am Ufer einem zum Hausboot umgebauten alten Lastenkahn - aber auch dem ein oder anderen herrenlosen Boot, an dem bereits der Zahn der Zeit nagt.

Bei Truilas gabelt sich der Kanal - einerseits in Richtung Narbonne, andererseits in die von uns eingeschlagene Richtung zum Étang de Thau.
Vorbei an Capestang beschlossen wir in Poilhes zu übernachten.
Das idyllische Dörfchen bietet ein unmittelbar am Kanal gelegenes Restaurant und für den nächsten Morgen Einkaufsmöglichkeiten für den Frühstückstisch. Strom kann übrigens für einige Euro am Liegeplatz erworben werden (Kosten: 2 EUR pro 45 Minuten).


Montag 20.09.2010
Poilhes – Port Cassafières

Als wir Poilhes verlassen, erzeugt die flach einfallende Morgensonne eine außergewöhnliche Stimmung.

Die Äste der Bäume und Uferbüsche spiegeln sich im topfebenen Wasser des Kanals. Ruhig und ohne irgendwelche anderen Boote zu treffen cruisen wir Richtung Tunnel von Malpas. Dieser 160 Meter lange in den Fels gehauene Kanaltunnel ist eines der Highlights der Strecke. Obwohl nur eine Fahrrinne zur Verfügung steht, stellt das Kanalbauwerk keine Schwierigkeit dar. Verständigt wird sich durch Hupzeichen vor der Einfahrt und da der Tunnel kerzengerade verläuft, ist eine Kollision nahezu ausgeschlossen.
Vorbei am Hafen von Colombiérs gelangen wir zu einer der Attraktionen des Canal du Midi, der Schleusentreppe von Fonsérannes, nahe Béziers. Hier gibt es feste Zeiten, zu denen nur kanalauf beziehungsweise kanalabwärts geschleust wird. Für die Wartezeit suchten wir uns einen Liegeplatz und schauten, wie hunderte andere Schaulustige, dem regen Treiben an den sechs hintereinander folgenden Schleusen zu.

Nach einer guten Stunde waren wir an der Reihe, um unseren Weg fortzusetzen. Unmittelbar nach der Schleusentreppe überquert eine Kanalbrücke die Orb.

Eine weitere Schleuse und schon erreichen wir den Hafen von Béziers, der größten Stadt unserer Route.
Deren Besichtigung war auf dem Rückweg geplant. Leider kann es aber anders – dazu später mehr...
Eine weitere Doppelschleuse am Ende des Hafenbeckens gab den Weg mitten durch das Gewerbegebiet von Béziers frei. Dieser eigentlich unwirtliche und wenig idyllische Streckenabschnitt mit einer Perlenschnur aus rostigen, verlassenen Lastkähnen lädt nur zu einem ein: den Gashebel bis zum Anschlag umzulegen.

Mit Erreichen von Villeneuve-les-Béziers und anschließend Portiragnes eröffnet sich wieder eine schönere Landschaft. In unmittelbarer Nähe zum Mittelmeer – der Kanal verläuft hier in einer Entfernung von etwa 3 Kilometern parallel zur Küste - wechseln sich Pferdekoppeln, Flächen mit Weinanbau und Feuchtgebiete mit Fischreihern und Seevögeln ab.
Am frühen Nachmittag erreichten wir Port Cassafières, einen der Stützpunkthäfen von Le Boat. Hier sind Strom und Wasser kostenlos. Über einen Zahlencode sind die sanitären Anlagen zugänglich und ebenfalls für Le Boat-Kunden kostenlos zu nutzen. Leider gibt es keine Einkaufsmöglichkeiten vor Ort. Mit dem Fahrrad sind, über eine schlecht ausgebaute Strecke, das Dorf Vias oder über einen überwiegend asphaltierten Radweg entlang des Kanals Portiragnes erreichbar - beide in etwa 4 Kilometer Entfernung. Ebenfalls über einen asphaltierten Weg kann man einen Abstecher zum nur 2 Kilometer entfernten Mittelmeer machen. Hier gibt es auch an einem Campingplatz einen kleinen Laden für Einkäufe.


Dienstag 21.09.2010
Port Cassafieres - Marseillan

Um für den Abend einen Termin in Marseillan einzuhalten, brachen wir am frühen Morgen auf. Durch die Ouvrage du Libron, einer Schutzwehr-Anlage bei Vias gegen die Hochwässer vom Mittelmeer, hindurch, gelangten wir zur Rundschleuse von Adge, die im Jahr 1680 erbaut wurde. Vorbei an Adge, einer der ältesten französischen Städte und ehemaligem griechischen Handelshafen, gelangten wir mit Passage des Wehres von Prades in den Zubringerweg auf den Étang de Thau.
Bei gerade noch beherrschbarem Wind durchfuhren wir einem vorgelagerten Flachwasserbereich mit einzigartiger Fauna. So sind hier sogar Flamingos zu sehen.
In der Ferne unser Ziel, den Innenhafen von Marseillan, vor Augen, begaben wir uns auf die ausgedehnte Wasserfläche des Etang de Thau. Nach wenigen Minuten auf offenem Wasser machten wir an der Hafenmole fest. Mit Blick auf das Chateau du Port und die Produktionshallen des weltberühmten Noilly Prat Wermuts, begaben wir uns zum Hafenmeister, um unsere Liegegebühr zu zahlen. In den rund 25 EUR sind Strom, Wasser und Duschen und Toilettennutzung enthalten. Aufgrund strenger Umweltrichtlinien ist im gesamten Hafenbereich die Einleitung von Abwässern untersagt.

Am Abend trafen wir uns verabredungsgemäß mit einem in der Gegend lebenden Bekannten, der Plätze in einem Restaurant in Marseillan reserviert hatte. Das „Chez Philippe“ in der rue de Suffren 20, etwa 3 Gehminuten vom Hafen entfernt, ist durch seine besondere Küche nicht umsonst in Gault Millau und Guide Michelin zu finden.

Den wunderschönen Abend mit guter Laune und exquisitem Mehrgänge-Menü schlossen wir mit einem guten Glas Wein an Bord unserer Magnifique ab.


Abendstimmung im Hafen von Marseillan mit Blick auf den Étang de Thau



Am nächsten Morgen sollten wir ein schönes Naturschauspiel im Hafen erleben dürfen – dazu aber mehr im Post zur Strecke zurück nach Homps.

8.10.10

Bootstour auf dem Canal du Midi - Südfrankreich






Reisereporter
Jürgen Ost


Die Tage seit unserer Rückkunft sind verflogen. Kaum zu glauben, dass wir wieder fast zwei Wochen im Alltag angekommen sind. Es hat gerade mal gereicht um ein paar Notizen zu machen, die Bilder der Reise aufzubereiten und bei deren Betrachtung die Erinnerungen an den Canal du Midi Revue passieren zu lassen.

Es war schön - schön anstrengend. Wir hatten uns wahrlich eine schwierige Aufgabe vorgenommen: Die Strecke Homps - Marseillan und zurück in einer Woche!
Das hieß: schwierige Schleusen, große Distanzen und viele Boote (selbst außerhalb der Hauptsaison) ... das alles in nur zwei Tagen pro Wegstrecke.

Allgemein ist die Route aus meiner Sicht nichts für Anfänger und vor allem, wegen der schweren Schleusenarbeit, nur mit mindestens 3-4 Passagieren zu empfehlen.


Eine der Schwierigkeiten: die Écluses de Fonserranes bei Béziers mit mehreren aufeinander folgenden mächtigen Schleusen.



Trotz allem - das Erlebnis Etang de Thau und Marseillan bei Sonnenaufgang hat für alles entschädigt!







Sonnenaufgang im Hafen von Marseillan mit Blick auf das Bassin de Thau


Leider brachte auf dem Rückweg dann noch ein Streik des Schleusenpersonals zusätzliche Hektik und warf unsere gesamte Zeitplanung über den Haufen.
Die Besichtigung von Béziers entfiel und stattdessen mussten wir auf den letzten Drücker die Schleusentreppe von Fonserranes aufwärts passieren.
Ansonsten hätten wir fast zwei Tage festgelegen und die rechtzeitige Übergabe des Schiffes verpasst...
Tatsächlich - Es wurde nie langweilig!

Im nächsten Post dann mehr Details zur Übergabe in Homps, dem Umbau unseres Bootes, der Magnifique sowie den einzelnen Steckenabschnitten und Sehenswürdigkeiten des Hinweges.

10.5.10

Tester im neuen Centerpark Moselle





Reisereporter
Jürgen Ost


Kurz vor der Eröffnung haben wir die Möglichkeit den neuen Centerpark "Les Trois Forets" in Frankreich auf Herz und Nieren zu testen.
Besonders gespannt bin ich auf die Ferienhäuser, die unter Mitwirkung des WWF bei der Planung in den Wald integriert wurden, um so den Charakter der Naturlandschaft weitestgehend beibehalten zu können.

Außerdem versuchen wir einen umfassenden Überblick über Möglichkeiten der Freizeitgestaltung und die gastronomischen Gegebenheiten zu vermitteln...

21.1.09

"PREMICON QUEEN" die neue Königin der Flüsse

Reiseerlebnisse auf dem neuesten und luxuriösesten
Flusskreuzfahrtschiff der Welt


Reisebericht „Premicon Queen“ - The Journey of your Life

„Winterlicher Mittelrhein“ von Frankfurt/M. - Köln - Frankfurt/M.

Freitag, 12.12.2008
Nach einer gemütlichen Bahnanreise über die Nahestrecke erreichten wir -Anne, Christina und Sabine nun Frankfurt/Main gegen 16:00 Uhr.
Unmittelbar in der Nähe des Hauptbahnhofes befindet sich das Mainufer, wo uns am „Eisernen Steg“ die PREMICON QUEEN erwartete.

Achtsamer Service bereits bei Ankunft:
wir saßen noch im Taxi, als bereits Servicekräfte zu uns eilten, sich um unser Gepäck kümmerten und uns an Bord führten.
Ein herzliches Willkommen von Kapitän, Cruise Director, Hotel Manager und dem gesamten Housekeeping.

Ab sofort konnten wir also "den Alltag hinter uns lassen", denn wir waren in unserem neuen "Zuhause auf Zeit" angekommen!

Zum rasten fanden wir allerdings keine Zeit: erst erkundeten wir das Schiff bei einem kleinen Rundgang. Dann waren auch schon "Welcome Cocktail" und im Anschluss "Welcome-Dinner" angesagt.

Zwischenzeitlich hatte Kapitän DIMITROV die PREMICON-Queen in Gang gesetzt, die nun über Main und Rhein in Richtung Köln gleitete.

PREMICON-Spruch des Tages:
"Ich habe einen ganz einfachen Geschmack. Ich bin immer mit dem Besten zufrieden." (Oscar Wilde)



Samstag, 13.12.2008

Wer die Qual hat...
wie lange eine wunderbar geruhsame Nacht ist, entscheidet jeder für sich. Hier an Bord wird dem Rechnung getragen: Frühaufsteher-, Normal-, Spätaufsteher- Frühstück von 06:30 bis 10:00 Uhr...also jeder wie er mag. (Es gibt selbstverständlich auch die Option ohne Mehrkosten auf der Kabine zu frühstücken.)

Um 09:00 Uhr hatten wir Köln erreicht und am Konrad Adenauer Ufer (zwischen Hohenzollern und Deutzer Brücke ) angelegt. Von hier aus sind es ca. 300 m bis zum Bahnhof und der Domplatte.

Irgendwie schien der Tag nicht Stunden genug zu haben:
Anne und Chrissi haben sich für Power-Shopping entschieden und waren in der City abgetaucht.

Bei mir war Organisationstalent gefragt, denn ich hatte über den ganzen Tag hinweg Verabredungen mit lieben Menschen, auf die ich mich schon freute. Ein Lichtlein im Dom anzünden und auf einen oder zwei der insgesamt 7 Kölner Weihnachtsmärkte wollte ich aber auch noch kurz.

So blieb nur eine Möglichkeit...erst mal schnell in die City und über den Weihnachtsmarkt am Dom und am Alter Markt/Heumarkt...den restlichen Tag über habe ich meine Gäste einfach auf das Schiff gebeten. So konnten die kulinarischen Highlights mit herzlichen Wiedersehen unter Freunden kombiniert werden.

Um 19 Uhr stand dann auch noch heute das Captain's Dinner auf dem Programm und ein wahrlicher Gourmet-Tag verabschiedete sich ab 22:30 Uhr mit dem Mitternachtssnack.
Um 02.00 Uhr in der Nacht -alle schlummerten glücklich- nahm die Queen Kurs Richtung Rüdesheim.

PREMICON-Spruch des Tages:
Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen" (J.W.v.Goethe)


Sonntag, 14.12.2008

Königlich gemächlich ging es an diesem sonnig-winterlichen Tag flussaufwärts noch immer dem Tagesziel Rüdesheim entgegen.

Da die Sonne so herrlich lachte, verbrachten wir den Tag meist auf Deck. Es ist schon "die andere Art des Reisens" wenn eine wirklich traumhafte Landschaft im Zeitlupentempo vorbeizieht:
Braubach - mit seinen hübschen Gärten am Ufer und seinen Fachwerkhäusern...
Boppard - mit seinen Weinbergen und den sorgsam restaurierten Gebäuden aus dem Mittelalter...
St. Goar und St. Goarshausen - mit "Burg Maus" und "Burg Katz"...
Schliesslich gelangten wir zum Highlight des Tages: am Flussbogen südlich von St. Goarshausen ragt der baumbestandene Loreley- Felsen auf, der Heinrich Heine zu seinem berühmten melancholischen Gedicht inspirierte.
Bei leckerem Glühwein und Sonnenschein (zwischenzeitlich hatten wir uns in Wolldecken gehüllt) genossen wir in vollen Zügen die wahrlich aussergewöhnliche Landschaft.
Während wir uns bei Shufflebord und Golf spielen in der Nachmittagssonne vergnügten, ging es weiter nach
Oberwesel - mit seiner bemerkenswerten Stadtmauer...
Kaub - mit Burg Pfalzgrafenstein aus dem 14. Jhd...
Bacharach - mit den hübschen Fachwerkhäusern wie "das Alte Haus"...
Assmannshausen - bekannt für einen der wenigen guten Rotweine des Rheintals...
Bingen - mit seinem Hafen und dem Mäuseturm...
bis wir am frühen Abend in Rüdesheim/Hindenburgallee am Kai festmachten.

An diesem Tag, dem 3. Advent war natürlich auch hier Weihnachtsmarkt. Die Luft war geschwängert von Lebkuchenduft und Weihnachtsgewürzen....einfach himmlisch!


PREMICON-Spruch des Tages:
"Das Glück besteht darin, zu leben wie alle Welt und doch wie kein anderer zu sein." Simone de Beauvoir

In der Nacht gegen 01:00 Uhr verliessen wir Rüdesheim um uns durch einige Schleusen, die uns auf dem Main erwarteten, wieder nach Frankfurt zu bewegen.

Montag, den 15. Dezember 2008
Während wir frühstückten näherte sich die Premicon Queen wieder dem Untermainkai und es wurde Zeit Abschied zu nehmen.
Eine BESONDEREISE war zu Ende und wir machten uns auf den Weg in unser Reisebüro um unseren Kunden von unseren Erlebnissen und Erfahrungen zu berichten. Bis zum nächsten Wiedersehen verabschieden sich... Sabine, Anne und Christina

Resumée: So viel Luxus gab es auf einem Fluss jedenfalls noch nie.
Mit ausschließlich Suiten-Kabinen, Butler-Service (der Butler kommt übrigens von der berühmten „International Butler Academy“ in Zeist – Niederlande),
Gourmet Restaurant und dem größten Raumangebot, das bisher auf Flussschiffen zu finden ist.

Die 60 Crew-Mitglieder kümmern sich in einer wirklich aussergewöhnlichen Art
um die max. 106 Passagiere.
Der herzliche und aufmerksame Service lässt jedenfalls keine Wünsche unerfüllt.
(Christina bekam sogar vom Sternekoch "Croque Monsieur" gezaubert.)

Die Premicon Queen, die entsprechend Ihrer Kategorie als „5-Sterne-Plus-Schiff“
den Anspruch erhebt, „das Besondere zu überbieten“ hat uns überzeugt.

Lust auf mehr?
Viele Details und noch mehr Info's über das Schiff und den Bord-Service
gibt's in einem ausführlichen Reisebericht auf : www.reisebuero-ost.de/reiseberichte


Sabine Ost / Dezember 2008

16.10.08

Teil 4 - Bootstour: Ausklang mit Paukenschlag

Reisebericht Loire-Bootstour für 25. bis 27. September

Donnerstag, 25. September 2008
St. Thibault - Beaulieu
25 Km / 5 Schleusen


Diesmal lag die Bäckerei unmittelbar am Hafen. Der Fahrrad-Baquette-Service war also heute nicht erforderlich und wir konnten ausschlafen. Nach dem Frühstück wollten wir unsere Bord-Vorräte noch aufstocken. Diesmal sollte es frische Ware vom Wochenmarkt sein.
Wir schlenderten durch die Marktstände und erstanden ein paar Spezialitäten: Miel de Printemps, Ziegenkäse (Crottin de Chavignol), frisches Obst und vom Backwarenstand ein Marguerite und einige Obst-Tartes...
Plötzlich hielten wir inne. Mitten aus der Menschenmenge strahlten uns zwei bekannte Gesichter an. Welche Überraschung! Stephane und seine Mutter Jaqueline hatten es sich nehmen lassen, uns nochmals zu verabschieden. Großartig!

Ein paar schöne Minuten und dann mußten wir uns doch schweren Herzens 'Lebe wohl' sagen. Dann ging es wieder auf den Kanal.
Die Fahrt verlief ruhig. Gedankenverloren schauten wir uber die Wiesen und Weiden, die den Kanal umsäumen. Der ein oder andere vielleicht Stephane und Jaqueline und das unerwartete Treffen auf dem Marktplatz vor Augen.

Mit dem Erfahrungsschatz von 5 Tagen waren die 25 Kilometer Tagesstrecke, die wir uns bis zu unserem nächsten Ziel vorgenommen hatten kein Problem. Am frühen Abend hatten wir unser Ziel Beaulieu erreicht.

Unmittelbar neben den Liegeplätzen der Boote befindet sich ein Campingplatz. Dadurch ist Stromversorgung, Wasserversorgung und sanitäre Ausstattung optimal - und das für 'kleines Geld'.
Bäckerei und Metzgerei sowie einige Restaurants und Bars findet man im Ortszentrum von Beaulieu rund um die Kirche.
Noch ein kleiner, abendlicher Spaziergang und dann ließen wir den Abend mit einem Spezialitäten-Essen an Bord ausklingen.




Freitag, 26. September 2008
Beaulieu - Chatillion sur Loire
10 Km / 4 Schleusen

Kaum zu glauben, aber heute sollte unsere Fahrt ihr Ende finden. Es waren nur noch wenige Kilometer bis zu unserer Zielstation Chatillion sur Loire. Nachmittags wollten wir uns im Hafen zurückmelden und dann nochmals vor der Schiffs-Übergabe am Samstagmorgen eine Nacht an Bord verbringen.

Dennoch sollten auch heute noch einige Attraktionen auf uns warten.
Schon bei der Übergabe in Decize, hatte uns die Mitarbeiterin des Bootsverleihs empfohlen Chatillion zu passieren und noch einen Abstecher nach Briare zu machen, um das gleichnamige Äquadukt anzuschauen.
Wir hatten genügend Zeit - die Sonne strahlte wie gewohnt - also nahmen wir diese Empfehlung an.














Das Äquadukt ist eines der berühmtesten Bauwerke des Loire-Seitenkanals. Es überspannt die Loire über eine Strecke von 662 Meter - dadurch kann man die Loire mit dem Boot überqueren - ein echtes Erlebnis.

Ein Besuch von Briare ist ebenfalls empfehlenswert. Rund um die Kirche Saint-Etienne, die im romano-byzantinischen Stil erbaut wurde und durch ihre bemerkenswerten Mosaik-Dekorationen auffällt, reihen sich Gastronomie, Banken und Gewerbe.

Noch ein kurzer Blick auf das Angebot des Wochenmarktes und dann ging es wieder zurück zum Hafen und auf's Boot. Am frühen Nachmittag passierten wir die Kanalbrücke erneut, nun in entgegengesetzter Richtung.

Wieder kamen wir in Chatillion sur Loire an, diesmal um uns einen Liegeplatz zu suchen und unsere 'Magnifique' ein letztes Mal anzutauen. Das Boot wurde routinegemäß an Wasser- und Stromversorgung angeschlossen.
Wir meldeten uns bei dem Bootsverleiher zurück, gaben schon mal die Räder ab und erheiten den Schlüssel unseres Kleinbusses, der auf einem abgeschlossenen Parkbereich auf uns wartete. Dann wurden die ersten Gepäckstücke im Auto verstaut.

Kurz entspannen und dann war die Suche eines Lokals für das Abschlußessen angesagt.

Sollten Sie jemals in die gleiche Situation kommen, sparen Sie sich den Weg in die Innenstadt von Chatillion.
Denn das Kleinod liegt direkt vor Ihren Augen.
Geheimtipp der Crew der Magnifique:
Restaurant-Bar-Tabac 'Le Vieux Port'
50 m vom Hafen entfernt. Nicht zu verfehlen, aber unbedingt zu EMPFEHLEN!
Hervorragendes Essen, das von dem jungen Besitzerehepaar punktgenau auf den Teller gebracht und serviert wurde und das in einem liebevoll eingerichteten Ambiente. Da kann man sich nur wohlfühlen.
Einen gelungeneren Abschluß eines herrlichen Urlaubs hätte man sich nicht wünschen können.
Ein echter kulinarischer Paukenschlag!



Samstag, 27. September 2008
Adieu Magnifique - Abschied vom Kanal

Nach einem letzten, ausgiebigen Frühstück an Bord und einer konzertierten Reinigungsaktion (das Geld für die Endreinigung durch die Reederei kann man sich sparen) erfolgt die Abnahme durch das Personal des Bootsvermieters - keine Probleme. Mit etwas Wehmut und trotzdem Vorfreude auf Zuhause geht es über die Autobahn wieder nach Deutschland.